Achtsamkeit

Achtsamkeit – ein bedeutungsvolles Wort in der heutigen schnelllebigen Zeit. Oft rennen wir umher von einem Termin zum nächsten, lassen uns oft mitreissen und vergessen dabei wahrzunehmen, was um uns herum geschieht. Kürzlich habe ich mir für ein Wochenende eine Auszeit gegönnt. Das Thema war unter anderem auch Achtsamkeit. Das haben wir dann immer wieder geübt. Auf unseren Atem acht zu geben und ihn zu beobachten, bringt uns immer wieder zum Wichtigsten: in’s Jetzt. Schon lange gebe ich darauf acht, dass wenn ich esse, dann esse ich. Ich geniesse mein Essen in Ruhe – ohne Radio, ohne Fernseher und ohne dabei zu lesen. Für mich sind dies immer wieder kleine Auszeiten, wenn ich mein Essen in aller Ruhe geniesse. Eine Erfahrung während meiner kleinen Auszeit möchte ich gerne teilen. Vor dem Mittagessen wurden wir aufgefordert, dieses ohne zu reden einzunehmen. Wenn ich mit einer Gruppe an einem Tisch sitze, ist das anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Trotzdem haben sich alle daran gehalten. Das Essen wurde serviert, und ich ass meinen Salat und den Tomatenrisotto voller Achtsamkeit. Es hat herrlich geschmeckt! Ich hatte das Gefühl, als ob ich noch nie solch aromatische Tomaten gegessen hätte und einen Salat, der so frisch wie ein Frühlingsmorgen war. Den Fokus nur auf dieses Essen zu halten und sonst auf nichts anderes, das war einmalig. Innerlich war ich ganz ausser mir vor Freude über diese Geschmäcker, das wahrzunehmen war aussergewöhnlich. Einen schön hergerichteten Teller zu bestaunen, das mach ich oft – dann ist es aber schon wieder vorbei mit der Achtsamkeit, weil ich vielleicht durch ein Tischgespräch abgelenkt bin.

Diese Erfahrung ermutigt mich, öfters einmal meinen Fokus NUR auf das Essen zu lenken, versuchen, auch bei einem Gespräch während des Essens, meine Achtsamkeit immer wieder für einige Sekunden auf den Geschmack des Essens zu lenken. Essen ist für uns oft selbstverständlich geworden, dass wir es gar nicht mehr schätzen. Auch durch unseren Garten wurde ich sensibilisiert. Wenn ich heute sehe, was es bedeutet, eine ausgereifte Zucchini in meinen Händen zu halten – zu beobachten von der Aussaat bis zur Ernte, stimmt mich das demütig. Es ist eine grosse Freude im Garten, die eigenen Früchte und das Gemüse zu ernten. Hier habe ich gelernt, achtsam zu sein – bei der Ernte, bei der Verarbeitung des Nahrungsmittels und später beim Verzehr. Die erste Zucchini, die ich letzte Woche ernten durfte, die schmeckte so herrlich und machte den Aufwand mehr als wett.

Mir tut es gut, innezuhalten, anzuhalten, einen Gang tiefer zu schalten und gemächlicher durch’s Leben zu gehen. Die Natur bietet uns so vieles, was wir beobachten können und mit Achtsamkeit und Respekt vor der Schöpfung zu stehen, sie zu bestaunen und zu geniessen.

Als Kind haben wir das oft getan, den Samen der Butterblume zugeschaut, wenn sie davon getragen wurden. Oder wir haben sie selber von der Blüte gepustet. Lasst uns wieder zu Kindern werden, welche die Samen des Löwenzahns beobachten, uns vorstellen, wohin sie getragen werden. Die Natur offeriert uns zu jeder Jahreszeit ihre Pracht und Schönheit. Wir dürfen sie einfach sehen und mit Achtsamkeit bewundern.

Die Entschleunigung die ich durch die Achtsamkeit in meinem Leben erfahre, ist wohltuend, heilend und nährend. Es darf immer mehr werden. Gerne lasse ich mich in dieser Versunkenheit davontragen, damit ich anschliessend voller Freude in den Alltag zurück kehre und die Dinge gelassener sehen darf.

Mit achtsamen Grüssen – Béatrice Noreia Ziltener

Geistigeheilung von Béatrice Noreia Ziltener in Benken